15 Post-its für ein Leben

 

Wie schreibt man über ein ganzes Leben? So vieles ist zu sagen! So vieles weiss man, aber vielleicht ist gerade das nicht das Spannende?

Die Post-it-Methode kann helfen: Schreibe Ortsbezeichnungen aus deinem Leben auf. Sie müssen nicht wichtig oder vollständig sein: Schulhaus Bahn, Orion, Schlossstrasse 111, mein Zimmer, um einige Beispiel zu nennen. Schreibe jetzt fünf Gegenstände auf, die du gerne und oft, widerwillig oder freudig in die Hand genommen hast. Das könnte der Fülli sein, der Betonmischer, das Steuerrad des ersten Autos. Und jetzt: Fünf Namen. Egal welche, vielleicht gerade nicht die wichtigsten: Peter Füglistaler, Zio Hugo, Pfarrer Müller.

Und schon beginnen die Geschichten zu sprudeln! Am besten geht die Methode zu zweit: Jeder schreibt seine Zettel, dann stellt man sich in kurzer Form die Zettel vor. Und jetzt wird gewünscht: Schreib über den Orion, bittet mich Anja – und schon schon schreibe ich los: Der blaue Anorak, meine Skis mit der Spannbindung, wie es heiss wurde unter dem Wollpullover, wenn wir die Piste entlang hochstiegen. Tänneln nannte man das …

In dieser Methode steckt vieles: Dass man sich beim Schreiben überraschen soll. Nicht erzählen, was man weiss, sondern: Aufbrechen, neu sehen! Und dass die Geschichten mit den Bildern, den Details, den Sinneseindrücken in Gang kommen – und die hängen nun mal an Gegenständen, Orten, Begegnungen mit Menschen.

Und dass das Schreiben zu den Formen des Glücks gehört, die grösser werden, wenn man sie teilt.

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